Sonntag, 23. März 2014

Sterben von Karl Ove Knausgård

Die Kinder amüsieren sich ja immer über die Buchtitel der Bücher, die ich lese. "Das Zimmer" (Andreas Maier) oder "Der Hals der Giraffe" (Judith Schalanski), nun also: "Sterben". "Sterben" ist mit fast 600 Seiten der erste Teil des sechsteiligen Romanprojekts "min Kamp", in welchem Karl Ove Knausgård obsessiv deskriptiv sein männliches Leben ausbreitet. In diesem ersten Teil stirbt der übermächtige Vater. Das ganze Buch dreht sich um das schwierige Verhältnis zum und um die Belastung durch diesen autoritären Vater, aber man dringt nur sehr sporadisch zum eigentlichen psychologischen Kern dieses Hasses vor. Mutter, Schwester und Ehefrauen bleiben Randfiguren.
Das Romanprojekt ist in Schweden sehr erfolgreich, wegen der "radikalen Authentizität", aber, nun ja, schonungslos eine Menge meist banaler Details aus seinem Leben zu veröffentlichen, ist das schon Literatur?

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