Donnerstag, 14. April 2011

Hinter dem Bahnhof von Arno Camenisch


Endlich: ein kleiner, funkelnder Juwel in der Schweizer Literaturszene! Prosaisch ist der Titel (Hinter dem Bahnhof), unspektakulär ist die Geschichte - und doch  steckt das kleine Büchlein voller Sprachpoesie und einer ganz eigenen Melodie durch die gekonnt eingesetzten rätoromanischen Mundarteinsprengsel. 
Das Buch beschreibt die Jugend zweier Brüder in einem Bergdorf, es erzählt vom Familienleben, von Geburt und Tod, den Dorfbewohnern, dem langen Winter, und wenn es weh tut, geht man zu Fraurorer. "Sie ist Samariter und malt mir mein Knie rot an, tut Flasters drauf mit Bildern oder macht Verbans. Kusch mora wider und denn luagamer, gell, Schätzli...Mein Mutter bringt ihr dann Kirschen aus dem Garten".

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