Montag, 5. September 2011

Die erste Liebe von Véronique Olmi

Empfehlenswert, wie überhaupt alle Bücher von Véronique Olmi. Es geht um eine Frau, deren drei Töchter aus dem Haus sind und die sich an ihrem 25. Hochzeitstag, als sie gerade das Abendessen für ihren Mann vorbereitet, Hals über Kopf auf den Weg zu ihrer ersten Liebe Dario macht, der scheinbar mit einer Zeitungsanzeige nach ihr sucht. Schön ist vor allem der erste Teil, in dem sie sich auf die Suche macht nach der verlorenen Zeit, wenn sie ihrer ersten Liebe nachspürt und merkt, dass sie der Massstab war für alle folgenden Lieben, wenn sie sich befreit von ihrer Familie und den Erwartungen, die an sie gestellt werden. Die Begegnung mit Dario ist dann natürlich anders als erwartet, etwas pathetisch und unglaubwürdig.  Trotzdem, die feine Selbstbeobachtung und Analyse der Protagonisin, die Beschreibung der teilweise skurrilen Begegnungen auf dieser Fahrt und der nüchterne Blick auf eine langjährige Ehe machen dieses Buch lesenswert.