Freitag, 13. Mai 2011

Herzzeit. Briefwechsel. Ingeborg Bachmann und Paul Celan


Obwohl das Buch unter "Sachbuch" einzuordnen ist, gibt es kaum ein Buch, in welchem Worte schöner um eine heimliche Liebe gewunden werden, die Dramatik eines Lebens erschütternder beschrieben ist. Im Briefwechsel von Paul Celan und Ingeborg Bachmann, den beiden bedeutendsten Dichter nach 1945, spiegelt sich das Künstlerleben in der Nachkriegszeit, überschattet von Deportation und Tod der Eltern Celans während des 2. Weltkrieges. Man hört die Stimme Ingeborg Bachmanns, die an Paul Celan glaubt und ihn bedingungslos unterstützt, und Paul Celan, der an sich verzweifelt und am Schluss den Freitod wählt.
Textauszug "Und, Ingeborg, das bisschen Dortgewesensein... Aber (auch hier): in dieser unserer Zeit wird geflogen - warum sollst nicht auch du fliegen, vielleicht erfliegst Du Dir dabei etwas, das ich, der ich nur ein paar gezählte Male hab einen Drachen steigen lassen, gar nicht sehen kann und es erst sehen werde, wenn Du's sichtbar gemacht hast?" ... "Lieber Paul, ich habe den Flug abgesagt.".

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