Samstag, 29. Januar 2011

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche von Alina Bronsky

Das Buch ist eine Herausforderung. Es ist geschrieben aus der Erzählperspektive einer sehr resoluten, energiegeladen, hoffnungslos inkorrekten und masslos egozentrischen Grossmutter, welche die Fäden des Familiengeschicks in der Hand hält und durch ihr zweifelhaftes Engagement ihre Familie immer weiter ins Elend treibt. Man kann sich in keinem Moment mit ihr identifizieren, und man möchte das Buch eigentlich weglegen - und doch zieht es einen in seinen Bann durch den rasanten Erzählstil und den abgründig schwarzen Humor.
Der Humor ist in der Art: "Es soll Frauen geben, die bei einer solchen Nachricht in Tränen ausbrechen. Ihnen knicken die Beine ein, und dann lassen sie sich auf die Küchenfliesen mit Schachbrettmuster sinken, und andere Angehörige müssen grosse Schritte über sie machen, wenn sie zum Kühlschrank wollen. So eine war ich nicht."
Wer scharfe Gerichte essen mag, sollte das Buch lesen!

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