Mittwoch, 12. September 2012

Der Hals der Giraffe von Judith Schalansky

Zunächst: Judith Schalanskys Bücher sind extrem schön illustriert. Das macht sie selbst. Bekannt geworden ist sie durch das Buch "Atlas der abgelegenen Inseln. Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde." Ein Buch, das man wahnsinnig gerne in die Hand nimmt, bestaunt und verschenkt, aber wahrscheinlich nie wirklich liest. 
Im Roman "Der Hals der Giraffe" geht es um Inge Lohmark. Sie ist eine alternde, spröde Lehrerin am Charles-Darwin-Gymnasium in einer Kleinstadt in Vorpommern. Und unter dem Licht der Evolutionstheorie schaut sie sich ihr Leben an. Es gibt vieles, von dem sie nichts hält, unter anderem von Nähe, von Verständnis, von ihrem Mann. Die Tochter ist schon lange in Kalifornien und denkt nicht an die Arterhaltung. „Das tote Ende einer Entwicklung. Aber die Strauße sahen ihre Küken ja auch nie wieder. Im Tierreich kam man sonntags nicht zum Kaffeetrinken vorbei.“
Ein Bildungsroman, trocken und komisch, ein Muss für alle Lehrerzimmer und Biologen.  

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