Mittwoch, 8. Juni 2011

Im Meer schwimmen Krokodile von Fabio Geda

Eine höchsttraumatische Kindheit, lakonisch und fast fröhlich dahererzählt, immer wieder unterbrochen von kurzen Fragen des Autors, um durch den Interviewcharakter die Leserschaft daran zu erinnern, dass hier eine wahre Geschichte aufgezeichnet wird. Es ist die Lebensgeschichte von Enaiatollah Akbaris, der mit zehn Jahren von seiner Mutter in Quetta, Pakistan, ausgesetzt wird und über den Iran, die Türkei und Griechenland schliesslich nach Italien kommt.
Warum faszinieren uns diese Lebensleidensgeschichten so? Ist es, weil so viel Schweres so leicht daherkommt, dass unser Leichtes, das wir zu tragen haben, nicht mehr erwähnenswert ist? Ist es, dass dieser eine Junge durchgekommen ist und deshalb dieser Eine ein ganz besonderer Mensch sein muss? Ist es das Erschauern vor einer fremden Welt, in der eine Schule geschlossen und der Lehrer erschossen wird, einfach, weil es die Taliban so beschlossen haben? Oder ist es das relativ gute Ende einer langen Odyssee?
Auf jeden Fall fasziniert dieses Buch.

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